Zur Zeit wird über die Medien ein
Positionspapier von Wissenschaft und Ärzteschaft diskutiert (wobei eine wirkliche Diskussion nicht aufkommt, weil es inhaltlich augenscheinlich nicht in die Tiefe gehen soll), an dem unterem anderem auch Streeck beteiligt war:
Weitere Verbände und Mediziner distanzieren sich von der Stellungnahme von KBV, Streeck und Schmidt-Chanasit zur Corona-Strategie.
www.sueddeutsche.de
Ob der Verband der Pathologen unbedingt ein gern gesehener Unterstützer ist sei dahingestellt, mir scheint, dass da momentan leider auch viel nebeneinander her geredet wird, was bestimmte Kreise natürlich gern aufgreifen und ausnutzen. Die Verbände und Vereinigungen, die das Papier ablehnen betonen primär, dass die Kontaktverbote zwingend notwendig sind (was in dem Positionspapier allerdings auch nicht in Abrede gestellt wird) und die Maßnahmen der Regierungen daher Zustimmung finden (halt auch wieder pauschal, ohne inhaltlich zu differenzieren), während das Positionspapier selbst neben einigen wichtigen Punkte (etwa dem verstärkten Schutz der Risikogruppen) auch wieder einmal die Eigenverantwortung beschwört, was ja in der Vergangenheit bei uns oder auch in Schweden wunderbar funktioniert hat.
Langer Rede kurzer Sinn, im Kern wollen eigentlich alle das gleiche, nur gibt es unterschiedliche Ansichten über die Mittel. Interessant dabei, dass es ausschließlich um die kurzfristigen medizinischen Aspekte geht, also alle anderen sozialen Probleme ausgeklammert werden.
Von außen kommt natürlich aus allen Ecken jede erdenkliche Meinung, die einen wollen der KBV den Mund verbieten, rücken Streeck und Co. in die Nähe der Covidioten, die anderen bejubeln endlich den wissenschaftlichen Widerstand gegen die Terrorherrschaft der Politik - das übliche Spielchen asozialer Medien halt.
Auf die Idee, dass man inhaltlich über die Punkte diskutieren sollte, kommt freilich niemand. Wohl auch, weil die meisten letztlich gar keine Ahnung davon haben.