Hallo Leute,
was uns an Naturkatastrophen alles noch erwarten könnte, hat diese Welt schon alles einmal erlebt. Am Ende des Perm vor ca. 250 Millionen Jahren fand das bisher größte Artensterben statt. 95% der Arten starben damals aus.
Begonnen hat dieses Artensterben in Sibirien. Dort war es zu einem Trappausbruch gekommen. Wer damit nichts anfangen kann, ein Trappausbruch ist eine großflächige vulkanische Aktivität. Sie würde den Ausbruch des Yellow-Stone-Supervulkans um ein 1000-faches in den Schatten stellen, was die betroffene Fläche betrifft. Jedenfalls war Sibirien damals von diesem Trappausbruch betroffen.
Unmengen an CO2 gelangten in die Atmosphäre. Trotzdem dauerte es viele Jahrtausende, bis die globale Durchschnittstemperatur um insgesamt 5° Celsius gestiegen waren. Offenbar waren die Pflanzen außerhalb Sibiriens in der Lage den Erwärmungseffekt so lange hinauszuzögern.
Doch beim Erreichen dieser 5°-Marke wurde eine verhängnisvolle Entwicklung in Gang gesetzt. Das Meer hatte sich ebenso erwärmt und nun war jene Temperaturmarke erreicht, bei der die Methanhydratvorkommen am Meeresgrund zum Ausgasen gebracht wurden. Unzählige Mengen an Methangas gelangten so in die Atmosphäre, und da Methan rund 25 mal stärker klimaaktiv ist als CO2, war dies der 2. Schub des Artensterbens, welcher aber nun wesentlich schneller vonstatten ging. Dieser 2. Temperaturschub, welchen das Methangas aus den Meeren auslöste, war genauso groß wie das CO2 über viele Jahrtausende hinweg.
Die Temperatur hatte sich, seit Beginn der Trappkatastrophe, nun insgesamt um satte 10°, global gesehen, erhöht. 95% aller Arten schafften die Anpassung an die neuen Klimaverhältnisse nicht mehr. Aus den verbliebenen 5% entwickelte sich in der Folge alles weitere Leben auf der Erde, aber erst dann, nachdem die Klimagase wieder aus der Atmosphäre abgebaut worden waren. Wie das vonstatten gegangen ist, weiß ich nicht, aber der sibirische Trapp wird sich sicherlich einmal wieder abgekühlt haben. Wahrscheinlich war das der Startschuss zur globalen Regeneration.
Wieso uns das erwarten könnte, ist leicht erklärt. Seit Beginn der industriellen Revolution hat sich unsere globale Temperatur um 1,5° Celsius erhöht. Damit verursacht der Mensch eine wesentlich höhere Erwärmungsrate, als der sibirische Trapp es im gleichen Zeitraum zusammengebracht hat. Wie Ban Ki Moon in den Nachrichten ausführte, haben wir nur mehr 2 Jahrzehnte Zeit um die Auswirkungen des Klimawandels einzudämmen.
5 minus 1,5 ergibt 3,5. Innerhalb der nächsten 20 Jahre würden wir wieder einen Temperaturanstieg von 2 bis 3° Celsius, erwarten können, wenn wir so weitermachen wie bisher. Schließlich hat sich die Weltbevölkerung seit Beginn der industriellen Revolution ja ebenfalls vervielfacht. Entsprechend schneller auch die durch Menschen verursachten Klimaerwärmungen. Sollten wir tatsächlich wieder die 5°-Marke erreichen, dann kann sich die Menschheit vom Planeten Erde verabschieden, denn dann passiert dasselbe wie damals. Das Methanhydrat der Weltmeere gast wieder aus und den nächsten Klimaschock könnten wir nicht mehr verhindern. Es würde wieder zu so einem gewaltigen Artensterben kommen, wie am Ende des Perm. Wir haben nicht mehr viel Zeit und Temperaturspielraum um es zu verhindern.
Das sollten wir uns immer vor Augen führen, wenn die Anschaffung eines neuen Autos ansteht. Muss es unbedingt ein Benziner oder Diesel sein, oder greift man nicht lieber zu einem Elektroauto oder einem Hyundai-Wasserstoffauto.