<span style="color:red"> ZWISCHENBERICHT DER CIA
US-Truppen finden keine Massenvernichtungswaffen </span> kasperltheater
Noch immer fehlen konkrete Belege für die Existenz irakischer Massenvernichtungswaffen. Die Suche der US-Soldaten verlief einem vorläufigen Bericht der CIA zufolge bislang ohne Ergebnis. Unabhängig davon hält Großbritanniens Außenminister Jack Straw daran fest, dass der Irak-Krieg gerechtfertigt gewesen sei.
Washington - Wie aus US-Geheimdienstkreisen verlautete, wurden die Soldaten bislang nicht fündig. Zu den Hinweisen, denen die Suchtrupps im Irak möglicherweise nachgehen, wurden keine Angaben gemacht. Der Krieg gegen den Irak war von den USA und Großbritannien vor allem damit begründet worden, dass das Regime von Saddam Hussein im Besitz von Massenvernichtungswaffen gewesen sein soll. Beweise für diese Behauptung fehlen bislang.
Der vorläufige Bericht wird vorgelegt von David Kay, einem früheren Uno-Waffeninspektor. Er arbeitet als CIA-Berater mit Mannschaften im Irak zusammen, die nach Hinweisen auf atomare, biologische oder chemische Waffen, nach entsprechenden Programmen oder verbotenen Raketen suchen. Wie aus dem Pentagon verlautete, hätten die Suchtrupps Dinge entdeckt, die sie als Hinweise auf Vorbereitungen zur geheimen Produktion von chemischen oder biologischen Waffen interpretieren. Dabei stützten sie sich auf gefundene Dokumente und die Aussagen von Irakern.
Zwei Funde im Irak bleiben in ihrer Deutung umstritten: Anhänger, die zur Produktion biologischer Waffen hätten benutzt werden können, und vergrabene Teile aus dem 1991 beendeten irakischen Atomprogramm. Anderen Deutungen in US-Geheimdienstkreisen zufolge dienten die Anhänger zur Herstellung von Wasserstoff für Wetterballons.
Kay will den Bericht CIA-Direktor George Tenet vorlegen. Kay erhalte immer noch Informationen aus dem Irak, sagte CIA-Sprecher Bill Harlow. "Dies wird nur ein vorläufiger Bericht sein, und wir erwarten nicht, dass er zu festen Ergebnissen kommt oder dass er irgendetwas ausschließt." Die US-Regierung hatte schon in den vergangenen Tagen versucht, die Erwartungen an den Kay-Bericht zu dämpfen.
Der britische Außenminister Jack Straw sagte gestern vor der Uno-Vollversammlung, er erwarte den Bericht dringlichst. Er wolle sich jedoch nicht zu Entwürfen äußern. In einem Interview mit der BBC betonte er aber heute noch einmal, er halte den Krieg gegen den Irak weiter für gerechtfertigt. Der Irak habe mit den Waffeninspektoren nicht kooperiert. Längeres Warten hätte die Vereinten Nationen geschwächt und die Leiden des irakischen Volkes verlängert.
quelle: spiegel.de