Später ist mir ein schwarzer Mann noch einmal begegnet.Ich hatte mit einer Freundin ,die ich aus der Berufsschule kannte eine Veranstaltung besucht, wo wir uns mit weiteren Mädchen trafen,die auch mit uns zur Schule gegangen waren.
Da wir uns einige Zeit nicht gesehen hatten, gab es viel zu erzählen und wir verpassten unseren Bus,so dass wir vom Nachbarort aus mit dem letzten Zug fahren mussten.
Auf alle Fälle kamen wir erst ziemlich spät in unserer Heimatstadt an.
Meine Freundin wohnte nur etwa fünf Min. vom Bahnhof entfernt, aber ich hatte noch ein gutes Stück bergab zu laufen,so etwa 20 min. Fussweg.
Etwa auf halber Strecke befand sich rechts ein Park mit einer Kirche,links eine Schule mit
Sportplatz und Schulhof, alles mit Büschen und Bäumen umgeben.
Als ich dort um die Ecke bog, stand plötzlich,wie aus dem Nichts ein Mann vor mir. Trotz der sommerlichen Temperaturen trug er einen langen Mantel und einen Hut.
Er fragte mich,ob ich keine Angst hätte so alleine zu nachtschlafender Zeit durch den Park zu laufen.Seine Stimme klang für mich sehr unangenehm, so eine hohe Fistelstimme.
Insgesamt wirkte der Kerl ziemlich unangenehm auf mich,zumal er seinen Kopf immer so hielt,dass ich sein Gesicht nicht erkennen konnte.
Er bot mir an, mich ein Stück zu begleiten, aber ich wollte den so schnell als möglich wieder los werden,deshalb sagte ich,das ich nicht um die Schule,wo alles eingezäunt war laufen will,sondern den kürzeren Weg an der Kirche vorbei, nehmen möchte.
Er meinte dann,an der Kirche will er nicht vorbei,damit hätte er so seine Probleme, deshalb hielte er sich von solchen Orten lieber fern.Ich hatte mich aber schon zur Seite gedreht, um Richtung Kirche weiter zu laufen, da wollte er mich am Arm packen und festhalten,was ihm aber zum Glück nicht gelang.
Ich rannte auf die Kirche zu, die Stufen hinauf und riss die Türe auf. Zu dem Zeitpunkt wunderte ich mich nicht mal, wieso die Kirchentür nachts nicht abgesperrt war.
Beim Zuschlagen der Kirchentür konnte ich noch einen Blick auf den schwarzgekleideten Kerl werfen. da er genau in meine Richtung schaute und sich eine Strassenlaterne in der
Nähe befand, konnte ich sein Gesicht erkennen.
Unter dem Hut schauten einige rötliche Haarbüschel hervor und er hatte einen rötlichen Stoppelbart.Das grässlichste waren aber seine Augen. Er hatte einen stechenden Blick, als ob er durch einen hindurch gucken könnte.
Ich weiß nicht, wiel lange ich in einer Seitenbank der Kirche hocken blieb, weil ich dachte,der Kerl könnte draussen noch auf mich lauern.
Erst als es bereits dämmerte,traute ich mich raus und rannte, wie von Furien gehetzt, die Strasse hinunter. Glücklicherweise wohnte meine Mutter zu der Zeit nur zwei Querstrassen weiter.
Ich habe sie aus dem Bett geklingelt und immer noch völlig zitternd und ausser Atem erzählt, was mir widerfahren war.
Da wurde sie kreidebleich und sagte mir, dass ihrer Freundin etwa 15 Jahre zuvor, fast das gleiche passiert ist. Sie wurde von einem schwarzgekleideten Mann mit Hut angesprochen,der sie auch begleiten wollte und ebenfalls einen grossen Bogen um die Kirche machen wollte.
Leider hatte sie nicht so viel Glück und der Kerl konnte sie packen und als sie sich zur Wehr setzte, versuchte er sie zu würgen.
Zu ihrem Glück kam aber noch ein verspätetes Pärchen durch den Park,da ließ er einen Moment von ihr ab und sie schrie um Hilfe.
Der andere Mann (von dem Pärchen) rief laut:"He,was machen Sie da? lassen Sie die Frau in Ruhe!" Da rannte er zur Seite und war plötzlich verschwunden...als hätte er sich in Luft aufgelösst.
Ich habe mich später mit eben dieser Freundin meiner Mutter darüber unterhalten,wer oder was das gewesen sein könnte.Sie wußte sich auch keinen rechten Reim darauf zu machen.Sie sagte nur immer wieder,dass sie den Kerl total abstossend fand,obwohl er nicht unbedingt hässlich war,trotz der roten Haare (Sie mag keine rothaarigen Männer).
Sie sagte, sie könne es sich nur durch seine Augen erklären, die waren irgendwie starr und durchdringend.
Und als er sie würgte, konnte sie ihm ins Gesicht schauen und sie beschwört noch heute,
dass seine Augen plötzlich rot leuchteten.