• *****
    Achtung Derzeit ist die Registrierfunktion deaktiviert. Wer einen Account möchte: Mail an wahrexakten @ gmx.net mit Nickwunsch. Geduld, es kann etwas dauern, bis Ihr eine Antwort bekommt.
    Wir danken für Euer Verständnis!
    *****

War Mekka einst christlich?

Zwirni

Boardleitung Stellvertreter, der Faden, der sich d
Teammitglied
Registriert
15. November 2003
Beiträge
15.047
Punkte Reaktionen
971
Ort
Stadt der Helden
Bei Ausgrabungen in Jemen fand man ein eindeutig christliches Relief. Es stammt vermutlich aus der Zeit um 530 n.Chr., also kurz bevor das rund 900 km nördlich gelegene Mekka zum moslemischen Wallfahrtsort wurde.

Archäologen nehmen daher nun an, dass Mekka einst christlich geprägt war: dort muss es mal eine Kirche gegeben haben.

Das könnte - wenn man weiter denkt - ein neuer Hinweis auf frühere Rivalitäten zwischen Christen und Moslems hindeuten.
http://www.dailymail.co.uk/news/art...istian-figure-discovered-holy-site-Yemen.html
 
Ein paar kleine Korrekturen und Anmerkungen.
Grundsätzlich kann diese Ausgrabung kaum für Zündstoff sorgen, denn bis ins 5. Jh. entstanden speziell im "Orient" einige der ersten christlichen Kirchen und der Islam (als jüngste der Weltreligionen) entstand erst ab dem 6. Jh. n. C.

Das Mekka auf Grund einer einzigen Kirche christlich geprägt gewesen sein sollte erscheint zudem, selbst ohne den Islam als vorherrschende Religion, im höchsten Maße unwahrscheinlich, da diese Gegend noch von polytheistischen Religionen geprägt war.

Mekka war übrigens schon lange bevor es den Islam gab bereits ein "Wallfahrtsort". Der wahre Ursprung liegt zwar im Dunkel der Geschichte, aber dem Mythos nach wurde die Kaaba von der Sintflut zerstört und danach neu erbaut.
 
Das Mekka auf Grund einer einzigen Kirche christlich geprägt gewesen sein sollte erscheint zudem, selbst ohne den Islam als vorherrschende Religion, im höchsten Maße unwahrscheinlich, da diese Gegend noch von polytheistischen Religionen geprägt war.

Wenn man bedenkt das auf der anderen Seite des Roten Meeres, Äthiopien, das erste christliche Land liegt, ist es eher sehr warscheinlich das der Jemen auch christlich geprägt war. Vieleicht nicht aufgrund einer Kirche sondern wegen des äthiopischen Einflusses.

Wenn man das Relief studiert, fallen einem mehrere weitere Hinweise auf, die nach Abessinien zeigen:

- typisch äthiopische Art, Menschen darzustellen http://3.bp.blogspot.com/_gM886qz_xJA/R20-ya0iYsI/AAAAAAAAADQ/sdZMwS3nsXI/S220/b_ethiopian_jesus_2.gif
- Krone nach äthiopischer Art Ethiopian Crown | Flickr - Photo Sharing!


MISGANA LE SELASSIE!
 
Wenn man bedenkt das auf der anderen Seite des Roten Meeres, Äthiopien, das erste christliche Land liegt, ist es eher sehr warscheinlich das der Jemen auch christlich geprägt war. Vieleicht nicht aufgrund einer Kirche sondern wegen des äthiopischen Einflusses.

Durchaus möglich das Teile des Jemen christlich geprägt waren, aber die Frage lautete, ob das auch auf das von Äthopien etwa 1000 km entfernte Mekka zutrifft, und hier kann eine christliche Prägung mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit ausgeschlossen werden.

Vorweg; es widerspricht islamischen Quellen:
Der aus Mekka stammende Prophet Mohammed kam zwar bekanntermaßen mit Christen in Kontakt (die ihn auch inspirierten), aber beim Verbreiten seiner Lehren hatte er mit einer starken Opposition zu kämpfen, und die bestand - zumindest laut dem Koran - nicht aus Monotheisten.

Aber selbst wenn man den Koran als glaubwürdige Quelle ausschließt bleiben noch zwei ganz entscheidende Punkte bestehen:
Zum einen war Mekka zu der Zeit eine Handelszentrum und unterlag dadurch automatisch dem Einfluß zahlreicher Kulturen. Von indischen bishin zu afrikanischen Händlern war damals in Mekka alles vertreten. Das im Vergleich zu heute kaum verbreitete Früh-Christentum konnte daher - zumindest im multikulturell geprägten Mekka - nur eine Strömung von vielen gewesen sein.

Zum anderen war Mekka schon in vorislamischer (und auch vorchristlicher) Zeit die idolatrische Pilgerstätte schlecht hin.
Wie erwähnt pilgerten die Menschen zu diesem Zeitpunkt bereits seit Jahrhunderten (wenn nicht Jahrtausenden) nach Mekka um die Kaaba zu umrunden.

Persönlich finde ich den letzten Punkt übrigens ziemlich spannend, denn mit dem Islam hat die Kaaba streng genommen genauso wenig zu tun, wie das Osterfest mit dem Christentum:
Wer es nicht wusste; das was da in Mekka angebetet wird ist nicht die Kaaba selbst (was nur das arabische Wort für Kubus ist), sondern ein ausserirdisches Artefakt! ;)
Eingefasst in der östlichen Ecke der Kaaba befindet sich das wahre "Heiligtum" des Islam, der sogenannte "Hadschar al-Aswad", ein pechschwarzer (etwa melonengroßer) Stein, der vom Himmel gefallen sein soll (und den nun jeder Muslim einmal in seinem Leben während der "Hadsch" berühren muss).

Vermulich handelt es sich hierbei um einen stinknormalen Meteoriten.
Ob das stimmt bleibt aber natürlich Spekulation, denn Untersuchungen werden regemäßig untersagt.
 
Oh, das mit Mekka haste recht, wieso die das mit Jemen in zusammenhang bringen, versteh ich auch nicht. Aber es waren zumindest Christen auf der arab. Halbinsel, da sind 900km auch nicht so ein weiter weg mehr....
 
:orolleyes: Es ist wahrscheinlich mal wieder viel einfacher als vermutet....

Vom 1.jhdt-570 war die Gegend das Reich der Himjariten.

In den Schriften des spätantiken Kirchenhistorikers Philostorgios ist vermerkt.......

Schon um +/- 350 entsandte der r.Kaiser Constantinus II;er leitete die Christianisierung des Römischen Reiches ein, nachdem schon sein Vorgänger Konstantin I.,die sog. Konstantinische Wende auf den Weg brachte; einen Missionar Namens-Theophilus (der Inder)- der den damaligen Herrscher Shammar Yuhar'ish fragte, ob in seinem Herrschaftsgebiet, Kirchen für römische Indienhändler errichtet werden dürfen.

Von daher waren zwar Kirchen vorhanden,jetzt aber von einer Christianisierung bzw. christlichen (Glaubens) Vorherrschaft zu sprechen wäre übertrieben.
Bekannt ist mir auch noch, dass Ezana, König von Axum,(4.jhdt.) zum christlichen Glauben konvertierte,dessen Reich erstreckte sich über Eritrea, Äthiopien, Sudan und Jemen.
Axum gilt als eines der ersten Reiche überhaupt, in denen das Christentum eingeführt wurde und die Königsstadt Axum war eine der frühesten....christlichen Hauptstädte.


wieso die das mit Jemen in zusammenhang bringen....

Aber wie und warum dabei Mekka ins Spiel gebracht wird,weiß wohl nur der Redakteur der D.Mail ;-)

Vielleicht stammt die Vermutung daher,dass das Reich Himjar unter Abukarib Asad ( 410-435) bzw. durch dessen Feldzüge eine Ausdehnung bis nach Medina erfuhr und das wäre dann etwa 300 km nördlich von Mekka.
Daher wohl die (spekulative) Annahme,dass auch Mekka damals von diesem chr. Kirchenbau,bzw.der Ausbreitung des chr. Glaubens erfasst worden sein könnte.


vt.
 
Zuletzt bearbeitet:
Zurück
Oben