S
Sperber
Gast
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Tatzelwurm - so nennt man einen bis zu einen Meter großesn "Wurm", der in Mitteleuropa immer wieder gesehen wurde. Zoologen halten dies für durchaus möglich. Was steckt hinter dem kleinen Drachen?
"In der Rückersbacher Schlucht, zwischen Aschaffenburg und Kahl, lebte einst ein schrecklicher Tatzelwurm. Leute, die dort vorbeifuhren, sahen oft in der Nähe der Schlucht giftige, stinkende Wolken aufsteigen. Wenn der Wurm seinen feurigen Atem heraus blies, ward die ganze Gegend westlich der Schlucht versengt und sieht heute noch teilweise wie eine Mondlandschaft aus."
So beginnt eine der unzähligen Legenden über den Tatzelwurm ("Beinwurm") aus Mitteleuropa. Die Legende sagt weiter, dass eines Tages der Tatzelwurm den Weg in die Stadt Aschaffenburg fand und sich dort über die Vorräte hermachte. Erst durch den Mut der Marktfrau Elise aus Jena wurde das unliebsame Tier aus der Stadt verscheucht.
Der Tatzelwurm ist heute unter fast ebenso vielen Namen bekannt, wie es Berichte über dieses rätselhafte Geschöpf gibt. Beißwurm, Tatzzelwurm, Lindwurm, Springwurm, Stollenwurm, Bergstutzen oder Dazzelwurm...sind nur einige seiner Namen. Von den Alpen bis Norddeutschland sollen einst diese Kreaturen den Menschen des Mittelalters und auch bis in die 50. Jahre des letzten Jahrhunderts das Leben schwer gemacht haben. Und die Kryptozoologie rätselt bis heute über diese Kreatur.
Doch auch aus dem südeuropäischen Mittelmeerraum sind Berichte über Angriffe dieser wortwörtlichen Beißwürmer bekannt.
Die Erzählungen von damals beschreiben meist einen Wurm mit kleinen Vorderbeinen, einem katzenähnlichen Kopf, einer Länge von bis zu einem Meter und einem Durchmesser von 30 Zentimetern. Giftige Gase und sogar Feuer konnte das Tier speien und tötete Menschen wie auch Tiere. Der Volksglaube sah in einem Tatzelwurm ebenso wie in seinem Verwandten den Lindwurm eine Art "kleinen Bruder" der Drachen.
Das Wesen soll wie ein Wurm unter der Erde gehaust haben – doch auch in Höhlen und Erdspalten fühlte sich der europäische Minidrache wohl. Zeitzeugen des Mittelalters berichten auch, dass er eine giftige Haut haben soll, die man auf keinen Fall berühren darf. Mal hieß es, der Wurm habe nur zwei Vorderbeine mit Klauen, dann wieder, dass er vier Beine habe und dann wiederum, das Tier habe überhaupt keine Beine. Je nach Region Mitteleuropas und natürlich der Alpen weichen die Beschreibungen des Volksmundes voneinander ab.
Conrad Gessner (1516 bis 1565) aus Zürich erwähnte in seiner mehrbändigen Enzyklopädie "Historica animalium" wahrscheinlich als erster den sonderbaren Wurm. 1853 berichtete Pfarrer Friederich von Tschudi in seinem "Das Thierleben der Alpenwelt", dass es bisher nicht gelungen sei, ein Skelett eines Tatzelwurms aufzufinden und weiter, dass es auch wohl nicht gefunden wird.
Bereits zehn Jahre später im "Illustrierten Tierleben" von Alfred Brehm fehlte der Stollenwurm völlig. Die Berichte über Sichtungen von Tatzelwürmern gingen Anfang des 20. Jahrhunderts zurück. Zoologen, die glauben, dass hinter den Berichten ein wahrer Kern steckt, führen dies auf den stetig schrumpfenden Lebensraum der Tiere zurück. Während im Mittelalter und vor allem im 18. Jahrhundert zahlreiche Zeugen die Kreatur gesehen haben wollen, sind aktuelle Berichte aus Europa nicht bekannt.
Das erste angebliche Foto eines Tatzelwurms erschien bereits am 17. April 1935 in der "Berliner Illustrierte Zeitung". Es soll von einem Naturfotografen namens Balkin, der es nahe dem Ort Meiringen in den Schweizer Alpen eher zufällig aufgenommen haben will. Eigentlich wollte er einen ungewöhnlich aussehenden Baumstumpf aufnehmen, als er plötzlich das Wesen sah.
Die "Berliner Illustrierte Zeitung" finanzierte in der Folge sogar zwei Expeditionen in das Gebiet, um dem unheimlichen Wurm auf die Spur zu kommen. Gefunden wurde nichts und die Leser verloren schnell das Interesse an dem Tatzelwurm. Der weltberühmte Kryptozoologe Bernhard Heuvelmans berichtete 1955 in seinem Standardwerk "Sur la Piste des Bêtes Ignorees" eher schmunzelnd über dieses angebliche Foto:
"Auf der Fotografie sieht man klar und deutlich den Kopf einer Art dickem Fisch mit ziemlich mürrischem Aussehen. Doch die Fische, das wissen wir alle, gehen gewöhnlich nicht bergsteigen.“
In den vergangenen Jahrhunderten wurden diese seltsamen Würmer natürlich vor allem von Jägern, Hirten und Förstern im Wald der Alpenregion oder anderswo in Europa gesehen. Kritiker bringen hier ins Feld, dass diese Menschen von Hause ause aus ungebildet waren und "zu Aberglauben neigten". Dieses mittelalterliche Argument, um solche Sichtungen zu erklären ist natürlich absurd. Gerade Menschen, die sich oft in den Wäldern und Bergen aufhalten, sollten die Tiere in ihrer Umgebung kennen.
Die Vielzahl der Berichte über den Tatzelwurm ist beeindruckend. Beeindruckend auch für eine Reihe von Zoologen, die die Existenz eines derartigen Tieres für durchaus möglich halten. Was aber genau hinter den Geschichten verborgen liegt, ist ungewiss.
Der Tatzelwurm ist eine Art kleiner Drache oder ein Kleiner Lindwurm, wenn man sich zahlreichen Beschreibungen ansieht. Doch hier könnte – wie es sooft bei derartigen Tieren der Fall ist – Wahrheit und Fiktion vermischt worden sein. Einige Forscher sehen hier verschwommene Motive einer unbekannten Echsenart oder einer Schlange. Biologisch ist ein Wesen wie der Tatzelwurm zumindest denkbar. . .
Quelle:
http://fischinger.alien.de/
Tatzelwurm - so nennt man einen bis zu einen Meter großesn "Wurm", der in Mitteleuropa immer wieder gesehen wurde. Zoologen halten dies für durchaus möglich. Was steckt hinter dem kleinen Drachen?
"In der Rückersbacher Schlucht, zwischen Aschaffenburg und Kahl, lebte einst ein schrecklicher Tatzelwurm. Leute, die dort vorbeifuhren, sahen oft in der Nähe der Schlucht giftige, stinkende Wolken aufsteigen. Wenn der Wurm seinen feurigen Atem heraus blies, ward die ganze Gegend westlich der Schlucht versengt und sieht heute noch teilweise wie eine Mondlandschaft aus."
So beginnt eine der unzähligen Legenden über den Tatzelwurm ("Beinwurm") aus Mitteleuropa. Die Legende sagt weiter, dass eines Tages der Tatzelwurm den Weg in die Stadt Aschaffenburg fand und sich dort über die Vorräte hermachte. Erst durch den Mut der Marktfrau Elise aus Jena wurde das unliebsame Tier aus der Stadt verscheucht.
Der Tatzelwurm ist heute unter fast ebenso vielen Namen bekannt, wie es Berichte über dieses rätselhafte Geschöpf gibt. Beißwurm, Tatzzelwurm, Lindwurm, Springwurm, Stollenwurm, Bergstutzen oder Dazzelwurm...sind nur einige seiner Namen. Von den Alpen bis Norddeutschland sollen einst diese Kreaturen den Menschen des Mittelalters und auch bis in die 50. Jahre des letzten Jahrhunderts das Leben schwer gemacht haben. Und die Kryptozoologie rätselt bis heute über diese Kreatur.
Doch auch aus dem südeuropäischen Mittelmeerraum sind Berichte über Angriffe dieser wortwörtlichen Beißwürmer bekannt.
Die Erzählungen von damals beschreiben meist einen Wurm mit kleinen Vorderbeinen, einem katzenähnlichen Kopf, einer Länge von bis zu einem Meter und einem Durchmesser von 30 Zentimetern. Giftige Gase und sogar Feuer konnte das Tier speien und tötete Menschen wie auch Tiere. Der Volksglaube sah in einem Tatzelwurm ebenso wie in seinem Verwandten den Lindwurm eine Art "kleinen Bruder" der Drachen.
Das Wesen soll wie ein Wurm unter der Erde gehaust haben – doch auch in Höhlen und Erdspalten fühlte sich der europäische Minidrache wohl. Zeitzeugen des Mittelalters berichten auch, dass er eine giftige Haut haben soll, die man auf keinen Fall berühren darf. Mal hieß es, der Wurm habe nur zwei Vorderbeine mit Klauen, dann wieder, dass er vier Beine habe und dann wiederum, das Tier habe überhaupt keine Beine. Je nach Region Mitteleuropas und natürlich der Alpen weichen die Beschreibungen des Volksmundes voneinander ab.
Conrad Gessner (1516 bis 1565) aus Zürich erwähnte in seiner mehrbändigen Enzyklopädie "Historica animalium" wahrscheinlich als erster den sonderbaren Wurm. 1853 berichtete Pfarrer Friederich von Tschudi in seinem "Das Thierleben der Alpenwelt", dass es bisher nicht gelungen sei, ein Skelett eines Tatzelwurms aufzufinden und weiter, dass es auch wohl nicht gefunden wird.
Bereits zehn Jahre später im "Illustrierten Tierleben" von Alfred Brehm fehlte der Stollenwurm völlig. Die Berichte über Sichtungen von Tatzelwürmern gingen Anfang des 20. Jahrhunderts zurück. Zoologen, die glauben, dass hinter den Berichten ein wahrer Kern steckt, führen dies auf den stetig schrumpfenden Lebensraum der Tiere zurück. Während im Mittelalter und vor allem im 18. Jahrhundert zahlreiche Zeugen die Kreatur gesehen haben wollen, sind aktuelle Berichte aus Europa nicht bekannt.
Das erste angebliche Foto eines Tatzelwurms erschien bereits am 17. April 1935 in der "Berliner Illustrierte Zeitung". Es soll von einem Naturfotografen namens Balkin, der es nahe dem Ort Meiringen in den Schweizer Alpen eher zufällig aufgenommen haben will. Eigentlich wollte er einen ungewöhnlich aussehenden Baumstumpf aufnehmen, als er plötzlich das Wesen sah.
Die "Berliner Illustrierte Zeitung" finanzierte in der Folge sogar zwei Expeditionen in das Gebiet, um dem unheimlichen Wurm auf die Spur zu kommen. Gefunden wurde nichts und die Leser verloren schnell das Interesse an dem Tatzelwurm. Der weltberühmte Kryptozoologe Bernhard Heuvelmans berichtete 1955 in seinem Standardwerk "Sur la Piste des Bêtes Ignorees" eher schmunzelnd über dieses angebliche Foto:
"Auf der Fotografie sieht man klar und deutlich den Kopf einer Art dickem Fisch mit ziemlich mürrischem Aussehen. Doch die Fische, das wissen wir alle, gehen gewöhnlich nicht bergsteigen.“
In den vergangenen Jahrhunderten wurden diese seltsamen Würmer natürlich vor allem von Jägern, Hirten und Förstern im Wald der Alpenregion oder anderswo in Europa gesehen. Kritiker bringen hier ins Feld, dass diese Menschen von Hause ause aus ungebildet waren und "zu Aberglauben neigten". Dieses mittelalterliche Argument, um solche Sichtungen zu erklären ist natürlich absurd. Gerade Menschen, die sich oft in den Wäldern und Bergen aufhalten, sollten die Tiere in ihrer Umgebung kennen.
Die Vielzahl der Berichte über den Tatzelwurm ist beeindruckend. Beeindruckend auch für eine Reihe von Zoologen, die die Existenz eines derartigen Tieres für durchaus möglich halten. Was aber genau hinter den Geschichten verborgen liegt, ist ungewiss.
Der Tatzelwurm ist eine Art kleiner Drache oder ein Kleiner Lindwurm, wenn man sich zahlreichen Beschreibungen ansieht. Doch hier könnte – wie es sooft bei derartigen Tieren der Fall ist – Wahrheit und Fiktion vermischt worden sein. Einige Forscher sehen hier verschwommene Motive einer unbekannten Echsenart oder einer Schlange. Biologisch ist ein Wesen wie der Tatzelwurm zumindest denkbar. . .
Quelle:
http://fischinger.alien.de/