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Eklat um Biowaffen-Labor in Boston
Der geplante Bau eines Biowaffen-Labors mitten in der US-Großstadt Boston hat einen Eklat ausgelöst: 150 Wissenschaftler wollen die von der Bush-Regierung bezahlte Zuchtstätte biologischer Kampfstoffe verhindern - wegen "katastrophaler Risiken" für die Bevölkerung.
In einem Brief an den Bostoner Bürgermeister Thomas Menino wandten sich jetzt 150 Wissenschaftler sowie diverse Bürgervereinigungen und Umweltschutzgruppen gegen die Pläne. Wird das Labor genehmigt, hätten die Bostoner im City-nahen Stadtteil South End künftig Ebola-, Milzbrand- und Pesterreger als Nachbarn. "Es gibt reale und potenziell katastrophale Risiken für die Gesundheit und die Sicherheit der Bevölkerung", heißt es in dem Protestbrief.
Unterzeichnet wurde das Schreiben von Wissenschaftlern der Spitzeninstitute Harvard, MIT und Boston College. Darunter befanden sich auch die Friedensnobelpreisträger Eric Chivian und Bernhard Lown, Mitbegründer der Internationalen Vereinigung zur Verhinderung eines Atomkrieges. Auch Dozenten der Boston University wandten sich gegen die Labor-Baupläne der eigenen Universität.
Die Stadtoberen blieben indes trotz des Aufschreis der Gelehrten gelassen. Meninos Sprecher Seth Gitell sagte, der Bürgermeister sehe kein Risiko. "Das Labor schafft Jobs, jetzt und in der Zukunft." Auch Universitätssprecherin Ellen Berlin versicherte, dass das Labor ungefährlich sei. Zudem fände der Plan große Unterstützung bei vielen Forschern der Region.
Ganz anders äußerte sich David Ozonoff, Professor für Gesundheitswesen an der Boston University: "Das Labor dient dem öffentlichen Wohl überhaupt nicht. Ganz im Gegenteil, es stellt ein Risiko für die Gemeinde dar."
Zusammen mit der University of Texas will die Boston University zu fünf weiteren US-Einrichtungen stoßen, die schon seit längerem tödliche und hochgradig ansteckende Viren und Bakterien untersuchen. Staatliche Fördermittel in Höhe von 128 Millionen Dollar wurden der Boston University bereits zugeteilt.
Vor der endgültigen Genehmigung des Projekt stehen allerdings noch zahlreiche Umweltgutachten auf staatlicher und bundestaatlicher Ebene. Auch die Bostoner Stadtplanungsbehörde hat den Weg für das Labor noch nicht frei gemacht.