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Österreichische regierung = *Zensur*

zoli

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19. Februar 2003
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Nach einer dreimonatigen Verhandlungskomödie hat VP-Obmann Schüssel seine Koalition mit den Freiheitlichen erneuert. Dabei wird bis jetzt die Gefährlichkeit der neuen Regierung weit unterschätzt. Denn in ihrem Regierungsprogramm planen Schüssel&Co den umfangreichsten Angriff auf den Sozialstaat seit 1945.

Nachdem die ÖVP in den letzten drei Jahre hauptsächlich mit dem Ausbau von Machtpositionen in ORF, Polizei, Sozialversicherung, Staatsunternehmen und den Universitäten beschäftigt war, geht sie jetzt auch inhaltlich in die Offensive.

Was sie im vorgelegten Programm ankündigt, lässt die bisherigen Maßnahmen von Schwarz-Blau als harmlose Kleinigkeiten erscheinen. Von Schule und Universitäten über Arbeitslosigkeit und Lehrlingsausbildung bis hin zu Krankenversorgung und Pensionsversicherung: Einsparungen in der Höhe von mehreren Milliarden Euro sollen die Errungenschaften des Sozialstaats schrittweise zerstören.

Arbeitslosigkeit wird erhöht
Knapp 300.000 Menschen waren im Februar 2003 arbeitslos gemeldet, fast 50.000 davon waren zwischen 15 und 25 Jahre alt. Dazu zu zählen sind noch mal knapp 50.000 Personen, die in AMS-Kursen vor der Arbeitslosenstatistik „versteckt“ werden. Hinzu kommen noch viele Tausende, die es aufgegeben haben, Arbeit zu suchen. Jedes Jahr sind 700.000 Beschäftigte zumindest vorübergehend von Arbeitslosigkeit betroffen. Der Regierung verschwendet in ihrem Programm nicht einen Gedanken an die Bekämpfung der Arbeitslosigkeit. Im Gegenteil: durch die Abschaffung der Frühpensionen ist zwischen 2004 und 2009 mit zumindest 80.000 zusätzlichen Arbeitslosen zu rechnen. (Der Standard, 8/9. März 2003)

„Arbeit und Soziales“?
Im Kapitel „Arbeit und Soziales“ des Regierungsprogramms findet sich dementsprechend weder das eine, noch das andere. Ausreichenden Raum findet dafür die Abschaffung der Notstandshilfe, was für 80.000 Langzeitarbeitslose den Verlust staatlicher Unterstützung bedeutet. (AMS-LeistungsbezieherInnendaten, Dezember 2002)

Am bedrohlichsten ist aber zweifellos die „Flexibilisierung des Arbeitszeitrechts“: damit gemeint ist die Durchlöcherung der Arbeitszeitgesetze und die Unterhöhlung der Machtposition der Gewerkschaften. So sollen „Flexibilisierungsmöglichkeiten“ in „Einzelvereinbarungen“ zwischen Unternehmen und Beschäftigten geschaffen werden. (Regierungsprogramm für die XXII. Gesetzgebungsperiode, Seite 16) Das bedeutet nichts anderes, als die Schutzfunktion von Gesetzen und Gewerkschaften zu zerstören und ArbeitnehmerInnen direkt erpressbar zu machen.

Bildung
Bildungsministerin Gehrer plant Kürzungen bei Unterrichtsstunden. Was vordergründig als „Entlastung von SchülerInnen“ verkauft wird, ist einmal mehr nur eine Gledbeschaffungsaktion für das Budget auf Kosten der Schulqualität. Bestehende Probleme wie überfüllte Klassen, soziale Zugangsbarrieren zu höherer Bildung und Geldmangel an Schulen und Unis finden keinerlei Erwähnung. Maßnahmen setzen möchte Gehrer maximal im Bereich der „Begabtenförderung“ und bleibt so ihrem bildungspolitischen Leitmotiv – Elitenbildung – treu. Mit den Studiengebühren bleiben die sozialen Zugangsbeschränkungen zu den Unis verschärft. Mit dem Ziel der Bundesregierung, „dass junge Menschen, welche die Voraussetzungen mitbringen, ohne Barrieren studieren können“ (Regierungsprogramm für die XXII. Gesetzgebungsperiode, S. 23 und 24) dürfte also die Voraussetzung, wohlhabende Eltern zu haben, gemeint sein.
 
Pensionen
Zu den perfidesten Vorhaben der ÖVP gehört aber zweifellos die von Wolfgang Schüssel als „Pensionssicherungsreform“ bezeichnete Raubaktion. Bis jetzt wird für die Berechnung der Höhe der normalen Alterspension das Durchschnittseinkommen der 15 einkommensstärksten Berufsjahre als sogenannte „Bemessungsgrundlage“ herangezogen. Pro Versicherungsjahr werden dann 2% der Bemessungsgrundlage der Pensionshöhe zugerechnet. Nach 40 Versicherungsjahren erhalten Versicherte also 80% der Bemessungsgrundlage. Die Bundesregierung plant auf zwei Ebenen dramatische Kürzungen: der Durchrechnungszeitraum soll schrittweise von den 15 besten Jahren auf das ganze Berufsleben ausgeweitet werden. Das bedeutet, dass die Bemessungsgrundlage sinken wird, weil Phasen des Berufslebens mit einfließen, in denen mensch arbeitslos war, nur Teilzeit arbeiten konnte oder schlicht und einfach als Junge/r weniger Gehalt bekommen hat. Zusätzlich möchte die Regierung pro Versicherungsjahr nur mehr 1,78% der Bemessungsgrundlage als Pension auszahlen. Das bedeutet bereits für Personen, die in wenigen Jahren in Pension gehen wollen bis zu 30% Pensionskürzung. Da aber die Absenkung der Bemessungsgrundlage auf 30 bis 40 Jahre angelegt ist, wird das ganze Ausmaß dieser Streichorgie erst für jene spürbar, die heute ins Erwerbsleben eintreten und in 40 Jahren noch mal dafür draufzahlen, dass diese Regierung sie arbeitslos macht!

Jugendlichen wird die Pension gestohlen
Besonders von dieser „Reform“ bestraft werden also junge Menschen und Frauen jeden Alters. Denn gerade diese Gruppen können aufgrund des Arbeitsplatzmangels, wegen Betreuungspflichten und der Ausbreitung „atypischer Beschäftigungsverhältnisse“ keine 40 Jahre mit durchgehender Vollzeitbeschäftigung aufweisen und werden das Versagen der Regierung in diesen Bereichen mit lächerlich niedrigen Pensionen teuer bezahlen. Obwohl also all diese Kürzungen „im Namen der Jugend, die auch einmal eine Pension kriegen soll“ durchgeführt werden sollen, ist diese Zertrümmerung des solidarischen Pensionssystems ein Raubbau an uns Jugendlichen!

Das Ziel ist klar: die Zerschlagung des solidarischen Pensionssystems und die Umstellung auf private Vorsorge. Davon profitieren werden einzig und allein die Versicherungskonzerne, die das Milliardengeschäft mit den Pensionen seit Jahren lockt.

Gesundheit
Auch im Gesundheitsbereich wird hart an der Zerstörung der bewährten öffentlichen Vorsorge gearbeitet. Selbstbehalte von fünf bis zehn Euro sollen Kranke bestrafen. Vor der politischen Verantwortung versucht sich die ÖVP aber zu drücken, in dem sie die von der Regierung ausgehungerten Krankenkassen zwingen will, die Selbstbehalte „selbstständig“ einzuführen.

Steuern
„Die größte Steuerreform der Zweiten Republik“ (Copyright KHG) ist einmal mehr ein PR-Gag des vom Magna-Konzern gesponserten Finanzministers. Zwar werden im Jahr 2004 einige hundert Millionen Euro Lohnsteuer an Beschäftigte mit Niedrigsteinkommen verteilt. Gleichzeitig werden die Energiesteuern aber dramatisch erhöht, womit die ArbeitnehmerInnen trotz „Steuerentlastung“ mehr Steuern als bisher zahlen müssen. Die lautstark verkündete „große Entlastung 2005 hat Grasser schon wieder kleinlaut zurückgenommen.

Wirklich profitieren von der „Steuerreform“ werden einmal mehr die Unternehmen: durch eine Senkung der Gewinnsteuern und ihrer Beiträge zur Sozialversicherung werden sie schon 2004 umfangreich entlastet.
 
da sind wir uns ja garnicht so fremd LOL

in diesem sinne: immer das kleinste unheil wählen
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von: user<->user
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es wird eh lustig werden, wenn der schüssel es sich mit den blauen verscherzt gibt es wieder einmal neuwahlen und dann? wir werden unregierbar werden.

keiner wird mehr mit dem anderen wollen und alleine werden sie eine revolution provozieren

ich fand klestils vorschlag einer kabinettsregierung gar nicht so schlecht, parteilose abgeordnete

ich fände ein kabinett gebildet aus menschen aller sozialen gruppen am besten

finanzwesen, wirtschaft, einzelhandel, medien, landwirtschaft, gesundheitswesen, sozialwesen, ausbildung, hausfrauen, alleinerzieher, lehrlinge, ausländer, usw... und die müssen dann gemeinsam entscheidungen treffen
 
Ich möchte vorausschicken, daß ich absolut kein Fan der blau-schwarzen Regierung bin. Trotzdem muß man natürlich die Objektivität der Quelle "Sozialistische Jugend" bezweifeln... Aber ja, ich wünsche Schüssel auch, daß er mal gewaltig auf die Schnauze fällt
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@Trinity: Die könnten sich nie einigen. Je mehr unterschiedliche Gruppen, desto schwieriger wirds...
(und ich habe schon aufgehört, an die Vernunft der Menschen zu glauben
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)
 
aus den konflikten reifen wir, ich bin sicher, sie fänden einen weg, wenn sie alle wollten...
 
<blockquote>

diese idee hatte ich auch schon oft und das ist auch wohl die beste idee, ich glaube das könnte sogar klappen
die müssen sich einigen können, alle gruppen schiken vertretter und sie werden sehn das die einzelnen gruppen alleine nicht zusammenbringen
 
Der o.g. Bundeskanzler Schüssel ist mit dem heutigen Datum abgewählt wurden. Seine ÖVP verlor über 8 Prozent und liegt hinter der SPÖ auf dem zweiten Platz.

(jetzt wirds gemein:) Somit hat Österreich nun kein Küchengerät mehr als Bundeskanzler sondern Alfred http://de.wikipedia.org/wiki/Konzentrationslager_Gusenbauer (ohwei, war das böse). Interessant finde ich, dass sein Name in unserem Forum bereits vor 3 Jahren auftauchte, und zwar in einer http://www.wahrexakten.at/viewtopic.php?t=137#w268574198614889322.

http://www.oe24.at/zeitung/oesterreich/wahl_2006/article43403.ece
http://derstandard.at/?url=/?id=2607096

Was meinen die Österreicher dazu?
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(man möge mir das Wortspiel verzeihen - fiel mir nur ins Auge ...)
 
finds schad, dass sich rot grün vllt nicht ausgeht. da müssen wir aber noch auf die auszählung der 400000 wahlkarten warten, vllt geht dann noch was.

die grünen sind die einzigen, die noch nicht in der regierung waren und ich finde, sie sollten auch mal zeigen, was sie können, auch wenn manche deutschen meinen, dass rot grün nicht der bringer war.

wenigstens mag keiner mit der fpö zusammen gehen, zumindest haben sie das heute gesagt, ich hoffe, sie bleiben dabei.

also wirds wohl auf rot schwarz hinauslaufen, aber dann wird schüssel gehen, man bleibt nicht als ex chef unterm ex gegner... er wird wohl in die eu zurück gehen.

leider war die wahlbeteiligung alles andere als toll, aber wenigstens hatten wir schlechtes wetter, sonst wären noch weniger leute wählen gegangen.
 
zumindest hats keine besonders hohe stimmenzahl für die rechten gegeben, hätte schlimmer ausfallen können.
und dass rot/grün nicht der bringer war hing an schröder und der spd
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das s aus dem namen könnten sie getrost streichen, davon ist nimmer viel geblieben...
 
lustig find ich, daß wenn alle leute die (zu mir) gesagt haben "also wenn ich wählen gegangen wäre, hätt ich grün gewählt", tatsächlich wählen gegangen wären... die grünen einen noch viel stärkere position hätten.

traurig find ich, daß man (ich) nur mehr nach dem "was ist das kleinere übel" prinzip wählen gehen kann. ich glaub das ist aber kein typisch österreichisches problem.
 
da sagst du aber was wahres!!
die meisten, die ich gefragt habe, wollten grün wählen, hatten dann aber keine lust, waren zu faul oder hatten sonst was besseres vor.

am wahltag war ich noch bei meiner freundin und fragte sie, ob sie schon wählen war. und sie meinte, ach, ich würde ja grün wählen, aber ich hab beschlossen, dieses jahr nicht zu gehen.

na so schnell konnte sie gar nicht schaun, hab ich sie ins wahllokal "getreten" :))

naja, leider ist die wahlmoral bei den grünen nicht so toll.
vllt haben sie nicht genug vertrauen in die eigene partei oder verstehen die verantwortung nicht.
 
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