also, wenn ich er wäre, wär ich mal ruhig und würd mal nachdenken, was mit dem land passieren soll.
Wann hat es einen Diktator je wirklich interessiert, was mit dem Land passieren soll? Es geht bei diesem Menschenschlag, egal ob per Revolution oder Wahl an die Macht gekommen, immer nur um eben diese. Sicherlich ist ein starkes Land sinnvoll, um mit maximalen Möglichkeiten seinen eigenen Willen umzusetzen - im Zweifelsfall ist es aber besser, das Land brennt, als das eigene Haus.
Eines der Hauptprobleme der Demokratie der USA (und da gibt es, wie überall, noch ein paar mehr) ist leider das Zweiparteiensystem, in dem jede ablehende Haltung gleich als Stärkung des politischen Gegners gilt. Ich habe beim Impeachement schon angemerkt, dass die Republikanischen Politiker sich entscheiden müssen, ob sie lieber dem Land oder der Partei dienen wollen - mit bekanntem Ausgang. Diese Frage stellt sich nun abermals, diesmal sogar noch deutlich lauter. Und wieder gibt es etliche, die sich lieber für ihre Partei und ihren Präsidenten als für das Land entscheiden. Bezeichnend ist dabei sowas:
„New York Times“: Meinungschef James Bennet tritt nach Kommentar-Kontroverse zurück - WELT
Die „New York Times“ will Meinungsvielfalt abbilden. Der Kommentar eines konservativen Senators zu Ausschreitungen bei den Anti-Rassismus-Protesten löst hausintern großen Ärger aus – mit ersten personellen Konsequenzen.
www.welt.de
Umgekehrt wächst offensichtlich die Zahl der Republikaner, die nun doch an ihre Gewissensgrenze kommen.
Trumps Gegner werden lauter
Bislang konnten die "Never Trumper" den Präsidenten nicht in Schwierigkeiten bringen, ihre Kritik verhallte. Doch die jüngsten Ereignisse könnten das ändern.
www.spiegel.de
Die Umfragewerte von Trump sinken zwar, noch immer würden ihn aber ein unfassbar großer Teil der Menschen wählen (wenn auch deutlich keine Mehrheit, glücklicherweise). Selbst die Zahlen jener, die in Umfragen angeben, das Land befinde sich auf dem richtigen Weg sollte zu denken geben. Es wird daher auf recht besonnene Köpfe unter den Republikanern, der Polizei, der Justiz und dem Militär ankommen, um im schlimmsten Fall die Katastrophe abzuwenden. Noch ist aber gar nicht klar, bei aller Schwarzmalerei, ob dieser schlimmste Fall wirklich eintreten wird. Hoffen wir, dass es nicht dazu kommt, denn es hängt mehr davon ab als "nur" die Zukunft der USA.