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Kulturelle Aneignung

!Xabbu

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Von „kultureller Aneignung“ spricht man,
wenn Träger einer „dominanteren Kultur“ Kulturelemente einer „Minderheitskultur“ übernehmen und sie „ohne Genehmigung, Anerkennung oder Entschädigung“ in einen anderen Kontext stellen.

Haben wir nicht wirklich dringendere Probleme auf dieser Welt? Die Klimakatastrophe wird immer bedrohlicher, viele Länder werden von Despoten regiert, rechte Gesinnungen nehmen weltweit zu, die Gefahr von Kriegen nimmt zu, immer mehr Menschen müssen ihre Heimat aus verschiedenen Gründen verlassen ….. und manche Idioten regen sich auf, wenn sich ein Kind an Karneval als Indianer oder als Scheich verkleidet. Bücher und Drehbücher müssen umgeschrieben werden, weil Winnetou nicht mehr als Indianer und Jim Knopf nicht mehr als dunkelhäutiges Kind dargestellt werden darf.

Jüngste Meldung über das Verbot einer Tanzgruppe bei der BuGa in Mannheim (Bundesgartenschau) hat mich dann derart aufgeregt, dass ich diesen Thread eröffne.

Eine Seniorentanzgruppe sollte eigentlich einmal pro Monat bei der BuGa auftreten. Geplant war ein Tanz, der verschiedene Kulturen darstellen sollte - mit spanischen Flamenco-Kostümen, einen orientalischen Tanz, einen mexikanischen Tanz mit Sombreros und Ponchos, einen japanischen Tanz mit Kimonos, einen indischen mit Saris und einen ägyptischen Tanz, in dem sie als Pharaoninnen verkleidet wären.

Die Verantwortlichen der Bundesgartenschau sahen darin eine kulturelle Aneignung und untersagten den Auftritt. Genau genommen jedoch nur bestimmte Elemente des Auftritts. Unter anderem sah man kein Problem bei einem Tanz in holländischen Holzschuhen, einem irischen Steptanz sowie dem brasilianischen Samba.

 
Da hast schon recht.
Aber bei sowas muss ich immer daran denken, das wir im Kindergarten 2 3x schwarz bemalt in Strohröcken usw ... wiss ma schon, aufgetreten sind und damals war das reine Belustigung und da hat auch keiner weiter gedacht.

Das war und ist stereotypes Denken und ich glaub darum gehts in dem Fall.
Natürlich denkt man sich, wenn man jetzt verkleidete Leute im Kimono tanzen sieht nichts schlimmes, aber das dachte man sich damals als wir als kleine ... tanzten auch nicht.
Aber im Grunde ists das Selbe.

Ein schwieriges Thema....
Keine Ahnung wo man da die Linie setzt!?
 
Die Linie ist doch längst überschritten. So ein Schwachsinn. Man kann es doch echt übertreiben. Die Linie wurde schon überschritten als es ums sogenannte blackfacing ging. Warum sollte man sich nicht das Gesicht zum karneval schwarz schminken. Ich wüßte nicht was das mit respektlosigkeit zu tun hat. Erst Indianer dann Mexikaner und dann noch cowboys(waren ja überwiegend dunkel pigmentierte menschen, da mangel an alternativen zum lebensunterhalt).

Mein Sohn wollte im Kindergarten zum fasching als raketer gehen. Und weil er es schön fand hat er sich noch ein, ich setz es mal in gänsefüßchen, "mexkanerbart" unter die Nase geklebt. Wahrscheinlich auch politisch unkorrekt aber er fand es toll und für mich ging das auch in Ordnung.

Wenn sich people of color die Haare blond färben, sehe ich auch keinen kulturellen Konflikt!

Das ganze gipfelt dann noch mit dem gendersternchen*innen. was fürn blödsinn! Da gibt es auch keinen respekt für unsere kulturelle sprache.

Alles nur geschwurbel von Menschen die sich wichtig machen und mächtig trendy sein wollen.
 
Mein Bruder und seine Frau haben eine indische Hochzeit gehabt, obwohl sie keine Inder waren, oder indischen Glaubens.
Sie hat einen Sari getragen und er eben die männliche indische Hochzeitstracht.
Sie haben sich christlich trauen lassen und dann die Hochzeitstafel und Feier indisch ablaufen lassen.
War eine wunderschöne Feier.
Damals hat sich niemand aufgeregt, wegen kultureller Aneignung und so.
Diese Hochzeit war vor 15 Jahren.
Ich bin mir eher noch sicher, dass mein Bruder und seine Frau die Hochzeit deswegen so ausgerichtet haben, um der indischen Kultur ihren größten Respekt zu zollen.
Der schönste Tag in ihrem Leben war indisch kulturell gestaltet.
 
Damals hat sich niemand aufgeregt
Damals ist aber eh ein gutes Schlagwort. 😅


Wenn sich people of color die Haare blond färben, sehe ich auch keinen kulturellen Konflikt!
Verkleiden sich damit aber nicht! Die Färben ihre Haare.
Wohingegen zu Karneval sich als Stereotyp zu verkleiden, schon eine andere Hausnummer ist.

Das ganze gipfelt dann noch mit dem gendersternchen*innen. was fürn blödsinn! Da gibt es auch keinen respekt für unsere kulturelle sprache.
Das ist jetzt schon übertrieben. 😅
 
Verkleiden sich damit aber nicht! Die Färben ihre Haare.

Fridays for Future hat letztes Jahr einer Musikerin den Auftritt bei einer Demo untersagt, weil diese Dreadlocks trug. Dies sei eine kulturelle Aneignung.


Wie ist das eigentlich, wenn Japanerinnen beim Oktoberfest in München mit Dirndl rumlaufen? Müsste das nicht untersagt werden?
 
Ich bin etwas Zwiegespalten bei dem Thema. Zum einen kann ich es verstehen es anzusprechen. Gleichzeitig frage ich mich aber auch: haben wir als Menschheit nicht andere, akutere Probleme? Ich finde es mühselig wenn eine Diskussion über kulturelle Aneignung, egal welcher Art, wiedermal mehr die Nachrichten bestimmt als ein leider fehlender täglicher Bericht über die Klimaveränderung die uns alle in naher Zukunft betreffen werden. Da hilft leider auch eine Beschäftigung mit der eigenen Vergangenheit wenig.
 
@!Xabbu

Was einem damals nicht in den Sinn kam, ist jetzt überbesinnt.
Ich glaub, dass ist ein Ausgleich. Weils damals gefehlt hat.
Diese Überempfindlichkeit und diese ja fast Kleinlichkeit ist eine Phase in der wir stecken (müssen?).
 
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