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Ist die Kardaschow-Skala noch zeitgemäß?

Astun

Jäger verlorenen Wissens
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Der russische Wissenschaftler Nikolai Kardaschow hat 1964 mit der nach ihm benannten Kardaschow-Skala eine Katalogisierung der Entwicklungsstufen extraterrestrischer Zivilisationen vorgestellt.

Kardaschow unterteilt die Entwicklungsstufen wie folgt:
🔸Zivilisation erster Ordnung
Eine Zivilisation erster Ordnung ist in der Lage die gesamte Leistung, welche ein Planet an Energie zur Verfügung stellt, auch zu nutzen.​
Ursprünglich setzte Kardaschow für die Erde einen Wert von 4 × 10^12 an.​
Doch da wir nicht die gesamte Energie nutzen, erhöhte er den Wert für eine K1-Zivilisation.​
Das sind ungefähr 4 × 10^16 bis 10^17 Watt.​
Für die Erde liegt dieser Wert derzeit bei 1,74 × 10^17 Watt​
Carl Sagan errechnete für die Erde einen Wert von 0,7 K1(Kardaschow 1 Zivilisation), obwohl in der Kardaschow-Skala ursprünglich keine Zwischenwerte vorgesehen sind.​
Wir haben laut Sagan noch nicht einmal 1 erreicht, stehen aber bereits kurz vor unserer Selbstauslöschung.​
🔸Zivilisation zweiter Ordnung
Eine Zivilisation zweiter Ordnung ist in der Lage die Gesamtleistung ihres Zentralgestirns zu nutzen.​
Das sind ungefähr 4 × 10^26 Watt​
Eine Zivilisation zweiter Ordnung wäre vielleicht auch in der Lage eine sogenannte Dyson-Sphäre oder ein ähnliches Konstrukt zu bauen, um die Gesamtenergie ihres Sterns zu nutzen.​
🔸Zivilisation dritter Ordnung
Eine Zivilisation dritter Ordnung ist in der Lage die Gesamtleistung einer ganzen Galaxie zu nutzen.​
Das sind ungefähr 4 × 10^37 Watt.​
Welche Konstrukte solche Zivilisationen einsetzen könnten, mag ich mir nicht einmal vorstellen können.​
Eine solche Zivilisation muss ein Albtraum für jede bewohnte Galaxie sein.​
Wer mehr über die Kardaschow-Skala erfahren will, kann sich das auf Wikipedia anschauen.
Hier ein Link dazu:

Angesichts unserer globalen Probleme, frage ich mich, ob die von Kardaschow postulierte Skala überhaupt noch zeitgemäß ist!?
Wie unschwer herauszulesen ist, basiert diese Skala auf der Ausbeutung von Ressourcen.
Doch es ist genau diese Ausbeutung von Ressourcen, welche uns an den Rand der Selbstauslöschung gebracht hat.
Zeitgemäß finde ich daher diesen Ansatz nicht mehr, die Fortschrittlichkeit einer Zivilisation zu definieren.
Wäre es nicht Zeit für eine neue Fortschrittlichkeits-Skala?
 
Wie unschwer herauszulesen ist, basiert diese Skala auf der Ausbeutung von Ressourcen.

Nein, die Skala basiert auf dem Energieverbrauch einer Zivilisation, und wie dieser sich auf die emittierten Signale auswirkt. Die Kenngrößen waren dabei ausgehend vom damaligen Stand (I) ein Energieverbrauch auf dem Niveau des eigenen Zentralgestirns (II) sowie der eigenen Galaxie (III). Das sind jeweils gigantische Technologiestufen, die allerdings von außen eine äußerst grobe Kategorisierung ermöglichen. Über die Herkunft der Ressourcen zur Erzeugung der Energie sagt die Skala letztlich nichts aus, und für eine generelle Nutzung als Indiz für die "Fortschrittlichkeit" taugt sie aufgrund ihrer Rasterweite eh nicht (deswegen hat man sich ja daran probiert, feinere Abstufungen einzuführen, auch wenn das dann wenig oder nichts mehr mit dem ursprünglichen Sinn zu tun hat).
 
@Helios
Über die Herkunft der Ressourcen zur Erzeugung der Energie sagt die Skala letztlich nichts aus
Genau das ist der Punkt!
Eine Zivilisation, welche nur auf Ausbeutung der Ressourcen basiert, kann nach heutigen Wissen nicht sehr alt werden, da sie sich vorher selbst vernichtet.
Zur Zeit als Kardaschow diese Skala postulierte, war von Narur- und Umweltschutz noch keine Rede.
Auch die Sowjetunion hat ihre Planwirtschaft auf der Ausbeutung von Ressourcen aufgebaut.
Die Kardaschow-Skala war ein typisches Produkt ihrer Zeit.
Ja, es ist nicht explizit angeführt, woher die Energie kommt, und welche Ressourcen dabei genutzt werden, aber allein die Formulierung »dass die Zivilisation in der Lage ist, die gesamte auf einem Planeten verfügbare Leistung zu nutzen.« zeigt auf, dass es ohne Ausbeutung und Raubbau an der Natur, nach Kardaschow, nicht geht!
Wie weit wäre Kardaschow denn gegangen, um die Gesamtleistung eines Planeten zu erreichen?
Ich habe mir angewöhnt auch zwischen den Zeilen zu lesen, um eine Formulierung auch in Ihrer Tragweite zu erfassen.
Was sich hier herauskristallisiert hat, hat für mich nichts mehr mit zeitgemäßer Theorie zu tun.
Die Kardaschow-Skala sollte sich noch ehestens auf den Kehrichthaufen der Geschichte verabschieden!

Du kannst ja versuchen sie zu adaptieren, damit sie in unsere Zeit, mit unseren Herausforderungen und Problemen, passt.
Dagegen hätte ich auch nichts einzuwenden, aber in ihrer jetzigen Form ist sie nur ein nicht mehr zeitgemäßes Relikt der Vergangenheit!
 
Wie weit wäre Kardaschow denn gegangen, um die Gesamtleistung eines Planeten zu erreichen?
Ich habe mir angewöhnt auch zwischen den Zeilen zu lesen, um eine Formulierung auch in Ihrer Tragweite zu erfassen.
Was sich hier herauskristallisiert hat, hat für mich nichts mehr mit zeitgemäßer Theorie zu tun.
Die Kardaschow-Skala sollte sich noch ehestens auf den Kehrichthaufen der Geschichte verabschieden!

Kardaschow war Astrophysiker und hat, wie bereits dargelegt, über Signale außerirdischer Zivilisationen geschrieben, für deren Klassifizierung er eine grobe Skala ausgearbeitet hat, die sich an Technologiestufen beim Energieverbrauch orientieren. Was du da zwischen den Zeilen heraus liest steckt definitiv nicht drin, weil es schlicht keinen Sinn ergibt, siehe die Originalveröffentlichung: https://ui.adsabs.harvard.edu/abs/1964SvA.....8..217K
 
Wenn ich jetzt mal nach der alten Skala gehe denke ich dass wir "Stufe 1" schon erreicht haben.
Im Eröffnugspost steht ja schon geschrieben....."in der Lage die ganze Verfügbare Energie des Planeten zu nutzen....."
Mit unserer Technik sind wir in der Lage alles was der Planet an Energie hergibt zu holen zB....Wind, Öl, Kohle, Geothermie, Gezeiten usw.
Nur wir nutzen diese Technik nicht zu 100% weil es ja noch billigere Alternativen gibt, von dem her Lohnt es noch nicht die ganze technische Bandbreite zu nutzen, aber die Technik ist da.

Ich würde sogar soweit gehen das wir schon Stufe 1.1 haben da ja im Grunde genommen Solarenergie (Photovoltaik, Solarthermie) von der Sonne kommt, somit sind wir ja schon dabei Energie des Sonnensystems zu nutzen auch wenn es nur ein ganz kleiner Teil ist.
 
Ich finde das Thema ja an sich interessant.
Aber ab einer gewissen Stufe macht die Skala keinen Sinn.
Wesen, die die Energie vom ganzen Universum nutzen können, Dinge erschaffen. Das alles klingt fast schon gottgleich. Demnach müßte man ja keine Angst haben dass das Universum mal stirbt. Weil kein "Gott" will im eigenen Universum sterben. Ich zumindest nicht :D
 
Aber ab einer gewissen Stufe macht die Skala keinen Sinn.

Die Skala hat ja nur drei Stufen, und die ergeben im Rahmen dessen, was sie ausdrücken sollen, durchaus Sinn. Es geht ja nicht darum, dass eine Zivilisation die gesamte Energie nutzt, sondern dass sie die Technologie existiert, um alle Energiequellen nutzen zu können. Für eine technologische Kategorisierung ist dieser Weg nicht verkehrt, auch wenn die Skala auf der einen Seite ziemlich grob ist, auf der anderen Seite die notwendigen Informationen für andere Zivilisationen schwer zu ermitteln sind. Dies ist eine durchaus berechtigte Kritik.
 
Es gibt gute, informative YT-Videos zu den verschiedensten Themen, auch im wissenschaftlichen Bereich. Das verlinkte gehört nicht dazu, derjenige hat weder die Kardaschow-Skala noch die dahinterstehende Intention verstanden, und dementsprechend ergibt auch seine Erweiterung keinen Sinn (womit deine Intuition ja durchaus richtig war ;) ). Das Originaldokument habe ich verlinkt, falls es dich interessiert lohnt es sich, da einzulesen.
 
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